Die Nockenwelle für den Turbo-Motor

Weshalb ist eine Nockenwelle mit langen Auslasssteuerzeiten tödlich für einen Turbomotor?

Vorab der allgemeine Betrag zu Nockenwellen:

Lange Auslasssteuerzeiten sind beim klassischen Turbomotor meistens eher schädlich, als nützlich. Diese können nur funktionieren, mit passenden Rohrlängen am Krümmer, Mapping usw…..

Ebenfalls handelt es sich meist um Saugernocken, das heisst sie haben eine geringe Spreizung, was eine große Überschneidung ergibt, das ist auch nichts beim Turbo, man blässt viel Gemisch einfach durch den Motor……beim Turbomotor haben wir das Glück, dass das Gemisch reingepresst wird, d.h. selbst wenn der Kolben schon nach oben wandert, darf das Einlassventil noch offen sein um möglichst viel Gemisch in den Brennraum zu bekommen…..somit ist ein später Einlass-Schluss anzustreben:)

Es gibt meines Wissens nach nur eine echte Turbo-Nocke für den Fire-Motor, und diese ist von Cat-Cams, sie ist vom Hersteller als Turbowelle ausgezeichnet, und es ist auch deutlich an den Steuerzeiten erkennbar–>

  • Einlass lang mit viel Hub und spätem Einlass-Schluss
  • Auslass schön kurz bei relativ wenig Hub
  • und einer großen Spreizung von 112° was eine kleine Ventilüberschneidung ergibt.

Catcams:

Als gut funktionierend hat sich die 75er Nockenwelle aus dem 1.2er MPI-Punto bewährt, denn diese hat etwas längere Einlasszeiten, und auf beiden Seiten etwas mehr Ventilhub, ohne dabei die Auslasszeiten großartig zu verlängern:)   Mit dieser Nockenwelle fällt die Leistung obenraus bei 5500U/min nicht so schlagartig ab, wie es der Motor mit der Serienwelle aus dem SPI macht. Auch fährt sich der Motor im Off-Boost deutlich besser, er hat einfach etwas mehr Kraft.

Auch hier ist nochmal anzumerken, dass die Öffnungswinkel unter den Herstellern NICHT direkt vergleichbar sind, denn jeder Hersteller gibt die Öffnungswinkel bei unterschiedlichem Spiel bzw. Prüfhub an.

In Zukunft werden wir mal die Catcams Turbonockenwelle testen….leider ist da der Aufwand etwas größer, aufgrund des grossen Hubes auf der Einlassseite muss erstmal die mechanische Freigängigkeit im Ventiltrieb geprüft werden (Freigang Vederteller zu Schaftabdichtung, Blockmass der Ventilfeder usw….)