Archiv der Kategorie: Fire 1.1 / 1.2 TURBO

HowTo MS2 your Cinquecento

HowTo MS2 your Cinquecento

Was wird benötigt:

  • MS2 (Empfehlung Microcontrollerboard)
  • Relais
  • Leerlaufregler 2Polig (zB. Golf2 / Audi 100 o.ä.)
  • Punto 176 Steuergerät
  • Erfahrung im Löten
  • Breitbandlambda mit Controller
  • 4 Pol Superseal (Alternativ eine alte Lambdasonde)
  • 3 Pol Superseal für Diagnoseanschluss (Alternativ ein Laptop mit Bluetooth und den passenden Bluetooth-Adapter)
  • Tunerstudio (Software in der Kaufversion)
  • Leerlaufregleradapter (Bubupower)

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Als erstes sollte gesagt sein, dass wir uns sehr viel Mühe gegeben haben den Motorkabelbaum am Cinquecento Sporting original belassen zu haben. Von den Original Sensoren und Aktoren am Auto können bis auf den Leerlaufregler und die Lambdasonde alle weiterverwendet werden.

Für den Leerlaufregler gibt es eine schöne Alternative um die Leerlaufzigarre an den originalen LLR zu Flanschen bei Bubupower im Shop. Da der Stecker des originalen Leerlaufreglers eine Eigenproduktion von Magneti Marelli ist muss bzw. sollte der Stecker ersetzt werden. Hierfür bietet sich der Stecker eines Cinquecento OT-Geberkabels perfekt an um die Leerlaufzigarre anzuschließen.

Wo wir beim Thema Leerlaufzigarre sind. Ein Auto ist mit dem Microcontrollerboard auch ohne Leerlaufregler lauffähig. Allerdings wird sich die Leerlaufdrehzahl vom kalten Bereit zum warmen Motor um 400-500 u/min abheben. Daher empfehlen wir auf jedenfall das Verbauen einer Leerlaufzigarre.

Diese Wird am Leerlaufreglerstecker an das Blau/Gelbe Kabel angepinnt wobei der zweite Pin auf Zündungsplus geht. Blau /Gelb wäre dann pin 20 oder 21 am Fiat Kabelbaum Motorsteuergerätestecker.

Solltet ihr bis hierhin noch nicht überfordert sein. Lest weiter. Komplizierter wird es nicht.

Die Lambdasonde wird durch eine Breitbandlambda ersetzt um das Auto besser abstimmen zu können. Hierfür kann aber weiterhin der originale Lambdastecker am Kabelbaum belegt werden.

Die Breitbandlambda hat im Gegensatz zu einer Sprungsonde, eine konkrete Auflösung des Abgasgemischs, auch im Teillastbereich. Das bedeutet ein Auto lässt sich damit einigermaßen gut abstimmen. Um die Breitbandlambda korrekt anzuschließen gilt es sich vom Hersteller die Pinbelegungen zu besorgen. Im Normalfall hat der Controller einen 12V Zündungsanschluss, ein Massekabel, ein 1V simuliertes Sprungsonden Signal und das für uns interessante 5V Breitbandlambda Signal.

Hierzu schließt ihr erst einmal die 12V an gut abgesichertes Zündungsplus an und den Massepin eben an Karosseriemasse (Im Optimalfall nahe dem Steuergerät)

Das 5V Signal muss dann an einen Superseal 4 Pol angeschlossen werden der dann an den Pin 29 am Fiat Motorsteuergerät Kabelbaum Stecker landet. Und schon hat das Microcontrollerboard ein Breitbandlambdasignal mit dem ihr euer Auto abstimmen könnt. Solltet ihr keinen Superseal zur Hand haben, Nehmt eine alte Schmalbandsonde und kappt die Leitungen. Nun Pinnt ihr das 5 V Signal an das schwarze Kabel des Steckers.

Habt ihr das nun alles an eurem Cinquecento erledigt und die Kiste ist noch nicht abgefackelt, dann habt ihr es fast geschafft. Nun geht es darum das Microcontrollerboard ein bzw. auszuschalten.

Hierfür gibt’s es wieder einmal mehrere Möglichkeiten. Möglichkeit 1. Ihr schaltet eure Steuerung über einen Schalter im Innenraum an/aus. Dazu müsst ihr eine extra Leitung vom Twinrelaisstecker in den Innenraum legen. Diese Leitung muss dann über einen Schalter auf Masse gezogen werden.

Am Twinrelais pinnt ihr dann den Pin Nr. 10 (Blau-Rote Kabel) um auf das Neu gelegte Kabel. Nun schaltet ihr euer TwinRelais und gleichzeitig eure Steuerung über einen Schalter im Innenraum.

Möglichkeit 2. Sieht vor dass anstatt des Schalters ein Relais eingebaut wird, welches über den Zündschlüssel und Zündungsplus dann das TwinRelais auf Masse zieht. Hier rauf werde ich aber in diesem Tutorial nicht weiter eingehen.

Ihr habt das wirklich alles erledigt und habt noch Bock auf euren Cinquecento. Dann wird’s nun so langsam ernst. Legt euch einen Feuerlöscher bereit und zieht die Gasmaske auf.

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Ihr schnappt euch nun euer fertiges Plug&Play Steuergerät mit dem Microcontrollerboard. Steckt es an den Fiat Motorsteuergerätestecker. Vergesst nicht den integrierten Mapsensor anzuschließen.

Habt ihr das alles erledigt holt euch einen Kaffee und euren Laptop. Jetzt ist der Punkt gekommen wo sich die Spreu vom Weizen trennt. Denn hier muss man nicht nur schrauben können sondern auch minimal einen Computer bedienen können. Als erstes installiert ihr euch die Software Tunerstudio  auf euer Laptop. Ich empfehle dringend die Kaufversion für 50 € da man sich anfangs deutlich leichter tut beim Einstellen seiner Einspritztabellen.

Wenn ihr erfolgreich Tunerstudio installiert habt dürft ihr nochmal einen Blick in den Motorraum werfen. Um dem Gedanken des originalen Motorkabelbaums treu zu bleiben wurde die Laptopdiagnose auf den originalen Diagnosestecker gelegt.

Hierfür braucht ihr einen Superseal 3 Pol Stecker der auf einen Sub-D9 Stecker weiblich geht.

Dieses Diagnosekabel ist ebenfalls im Shop Bubupower erhältlich. Kann aber auch mit etwas Knowhow selbst gebaut werden. (Anleitung folgt).

Nun benötigt ihr noch falls euer Laptop keinen COM Anschluss mehr besitzt einen USB auf COM Umsetzer. Mit diesem hier haben wir gute Erfahrungen gemacht.

https://bubupower.com/shop/universal/227-usb-to-serial-converter-digitus-da-70156.html?search_query=usb&results=2

Habt ihr alles erfolgreich verkabelt ist die Stunde der Wahrheit gekommen.

Ihr nehmt euch euren Laptop aufs Autodach. Dreht die Zündung rum und schalten je nachdem wie verkabelt euren Steuergeräteschalter im Innenraum an. Nun müsste die Benzinpumpe für ca. 3 Sekunden surren. Wenn das erfolgreich war müsst ihr im Tunerstudio nach eurem Microcontrollerboard scannen. Habt ihr es gefunden seid ihr bereit für den ersten Start des Motors mit einem freiprogrammierbarem Steuergerät.

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Schlüssel rumdrehen und Champagnerflasche öffnen würde ich nun sagen.

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Gute Fahrt und bei nächster Gelegenheit gibt es eine Erläuterung zur Software.

das 6-Gang Getriebe

es gibt viele 6-Gang Getriebe, viele wollen es haben…aber braucht man es wirklich?!

Das aus dem 176er Punto, dass es mittlerweile recht günstig gibt, ist leider viel zu kurz übersetzt, daher wohl weniger gefragt und so günstig. ……Diff-Übersetzung: 4.9xx:1. Es sei denn man verbaut es in einem Sauger der locker 7-8000U/min dreht, und nicht all zu viel Topspeed erwartet wird. Zum Beispiel für enge Slalomkurse kann ein schön eng und kurz gestuftes Getriebe von Vorteil sein.

Am idealsten sind die Getriebe aus dem Panda 100HP, Stilo/Grande Punto 1.4 16V.  Aber auch da muss man anmerken dass die Gänge 1-4 etwas kürzer sind als am Sporting-Getriebe, denn die Differenzialübersetzung ist etwas kürzer. 4.072:1 im Gegensatz zu 3.867:1 (Sporting)

Dafür hat man einen tollen Ganganschluss in den 5. und dann in den 6. 🙂  und im Gesamten ist man dann im 6. länger übersetzt (0.766:1)als mit dem Sportinggetriebe.  Der 0.766er kann dann noch optional durch einen 0744:1 ersetzt werden.

hier das Diagramm des 5-Gang Sporting-Getriebes in Kombination mit 175/60/13 Reifen:

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Hier dann das 6-Gang Grande Punto Getriebe mit 0.744er 6.Gangradpaar, und 175/60/13 Reifen:

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und im Direktvergleich

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Mit ein Hauptvorteil für mich ist dass in den 6-Gang-Getrieben das Tellerrad am Diff. geschraubt ist, somit lässt sich z.B. ein QUAIFE-Torsen-Diffenzial einbauen. Dieses gibt es leider nur für die Differenziale an denen das Tellerrad geschraubt ist.

QUAIFE Torsendifferenzial

Fazit:

Wir haben viel versucht, getestet und ausprobiert……am schönsten fährt sich im Turbo ein 5-Gang-Getriebe mit einer längeren Gesamtübersetzung wie es z.B. in den Seicento Suite verbaut wurde, denn durch das hohe und über einen breites Band verfügbare Drehmoment beim Turbomotor ist die enge Spreizung eines 6-Ganggetriebes nicht unbedingt notwendig.

hier das neue 0,744er Gangradpaar passend für das 6-Ganggetriebe:

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einmal im Vergleich 0,744 zu 0,766:

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etwas grosses Werkzeug wird benötigt:

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und kurz vor dem Zusammenbau:

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Getriebe-puzzeln MANNI-Sperre

auch an den Getrieben wird Hand angelegt. Zum Beispiel für den Einbau der wohl mittlerweile recht bekannten „Manni-Sperre“…….da das Getriebe eh raus musste, wurde es direkt geprüft und neu abgedichtet.

 

wie die Manni-Sperre in das Diff. kommt seht ihr hier: http://crashgalerie.bubu-power.com/2016/10/18/rein-mit-der-diffsperre-und-vorwaerts-gehts/

Alle Teile Prüfen, vorallem Lager und Synchronringe

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Gehäuse reinigen:

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und wieder alles fügen:

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alle Dichtungen neu:

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Achsstümpfe kürzen:

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und hier der erste Prototyp der Mani-Sperre, und links das fertige Teil.

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Alles sauber verbaut und verstemmt:

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